"Der verlorene Sohn"

Pastellsoftkreide auf weißer Papierunterlage DIN A4.

Postkarten in DIN A6 verfügbar.

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Heimkehr zum barmherzigen Vater

Wohlbehütet war er aufgewachsen in seines Vaters Haus
doch der Drang in ihm wurde immer stärker: »Ich will hier raus«!
Lebenshungrig, Abenteuer suchend in jugendlichem ungestümem Verhalten
Will er sein Leben frei ohne alle Regeln gestalten

Sein Vater war ein angesehener, wohlhabender Mann
der ihn mit seinem Erbteil auszahlte sodann
Kurz darauf verließ er mit Sack und Pack,glatt
seinen Vater, seine Mutter, seine Heimatstatt

Nun war er unabhängig, frei, reich, eben ein Mann von Welt
konnte sich leisten was er wollte, denn er hatte viel Geld
Wie schön war das Leben in Saus und in Braus
vergaß seine Herkunft, seine Familie darüberhinaus

Die Zeit verging im Rausche des Lebens sehr
bei dieser Lebensweise jeder Mensch und Säckel mal wird leer
Die äußeren Umstände wurden schlechter, die Freunde machten sich rar
es wurde dunkel und schwierig, er litt Hunger sogar

Müdigkeit, Erschöpfung und Verzweiflung machten sich breit
Arbeit zu bekommen, Essen zu haben war die Schwierigkeit
Es kam soweit, daß er sich selber vergaß
und neidisch war auf Schweinefraß

Was war passiert, was war geschehen?
Wo komm ich her, wohin soll ich gehen?
Gab es nicht Vater, Mutter, Heimat, ja ein Vaterhaus?
Er hatte ja aber alle Rechte verloren, oh Schreck,oh Graus

 

Er hatte gedacht das Leben im Leben zu finden
hatte sich vergangen am Vater und in Sünden
Doch wo war wirklicher Halt zu haben?
Herzlichkeit, Angenommensein, Liebe-eben himmlische Gaben

Heimat, ein Gefühlsanprechendes, tiefgründiges Wort
Erinnerungen werden wach, Herzklopfen macht sich breit-
es ist ein heiliger Ort
Sehnlichst erwartet vom eigenen Vater, schon lange
zu ihm hingezogen durch inneren Drange

Doch was dann an diesem Ort Heimat passiert
alles Dagewesene, alles bisher Erlebte frisiert
Der Vater schließt seinen Sohn in seine Armen
und darin zeigt sich sein göttliches Erbarmen

Das geht bis in die Tiefe, das geht bis ins Mark
Heimkommen zum Vater, das ist einfach stark
Wider alle Logik, wider allen Verstand
hat ihn der Vater gleich wiedererkannt

Die Steigerung von allem war die nachfolgende Zeremonie
Küsse, Freudentränen, Ring, Kleid, Schuhe, sowie
Mit einem rauschenden Fest, mit Musik und Tanz
erhebt ihn der Vater wieder in den Sohnesglanz

Sowas hatte er bisher noch nicht erlebt
Obwohl er ja das ganze Leben nach Anerkennung gestrebt
es war eben ein Geschenk vom Vater, dem Frommen
die Gelegenheit für Ihn »Heimzukommen«.

Diese Sehnsucht, dieses Warten des Vaters, gilt auch Dir und mir
Laß uns laufen in seine Arme, nichts soll uns hintern dafür.

E. S. 12/ 06